Gerade ist mir mal wieder das „Argument“ über den Weg gelaufen, dass Deutschland genug eigene Probleme habe, die man erst lösen solle, bevor wir Flüchtlinge aufnehmen sollen.(Übrigens von einem Regenbogenavatar…)
Dazu fällt mir folgende Anekdote ein:
2010 war ich mit Freunden auf einer Interrailtour durch Norwegen. In Bergen kamen wir per Couchsurfing bei einem Norweger in seinem eigenen Haus unter. Er war freischaffender Unternehmer und Barkeeper, hatte aber nur zwei Jobs weil er gerne unter Leute gehe. Und bei einer Diskussion beim Abendessen fiel dann dieser Satz: „Norwegen hat genug eigene Probleme, die sollten wir erst mal lösen, bevor wir noch mehr Ausländer aufnehmen.“ Wohlgemerkt von einem Couchsurfing-Host, der also nicht gerade weltabgewandt lebt.
Norwegen steht seit Jahren unangefochten auf dem ersten Platz des Human Development Index und hat aus den Öleinnahmen den größten Staatsfond der Welt mit einem Vermögen von knapp 800 Milliarden Euro finanziert.
Es gibt immer eigene Probleme. Auch wenn man fast 800 Milliarden Euro auf der hohen Kante hat.
Aber vielleicht sind ertrinkende Menschen im Mittelmeer auch einfach wichtiger als die A8.